Grenzgang zwischen Angst uns Faszination.
Als das neue Fahrwerk dann eingebaut, die ganzen Ersatzteile sowie die Lebensmittel im Auto verstaut waren, begann schließlich Andreas und mein großes Abenteuer.
Die geplante Strecke führte uns durch Österreich nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien in die Türkei, weiter durch den Iran, Pakistan bis an die chinesische Grenze, von dort wieder zurück in den Süden des Irans, per Schiff nach Dubai, weiter in den Oman und nach Jemen.
Weiter ging es per Fähre nach Djibouti, Äthiopien, Kenia und viele andere Länder bis nach Südafrika.
Iran. Wir standen an der Grenze, viel Schlechtes haben wir über dieses Land gehört. Aber unsere Einstellung zu diesem Land änderte sich zusehends. Wir wurden von den Leuten zu essen eingeladen, ganze Häuser wurden uns gratis zum übernachten zur Verfügung gestellt und unser Landrover wurde immer wieder gratis voll getankt. Begeistert von diesem Land und voller Abenteuertrieb ging’s dann weiter nach Pakistan um die berühmte Seidenstrasse bis an die Chinesische Grenze auf 4900 m zu befahren.
Nach einigen Tagen Aufenthalt im Himalaja zog es uns aber weiter, also fuhren wir über Pakistanisches – afghanisches Sperrgebiet zurück in den Süden des Irans, um mit einer Fähre nach Dubai zu gelangen.
Das Reisen wurde immer anstrengender, Temperaturen von 55°C, ständige Militärkontrollen, eine ungewollte Übernachtung in einem Mienenfeld und diese „Ali Babas“ – die immer wieder unser Auto beschossen.
Aber wir gaben nicht auf, selbst illegale Grenzübertritte, ein kapitaler Getriebeschaden und viele andere Probleme konnten uns nicht aufhalten. So erreichten wir dann endlich den Jemen, wo eine weitere Verschiffung unseres Geländewagens stattfand.
Wir haben es geschafft, Afrika.
Unser nächstes Ziel war Lalibella, eine Stadt in Norden Äthiopiens. Hier sollte die berühmte biblische Bundeslade sein. Uns aber faszinierte Land und Leute, zudem ist nach äthiopischer Zeitrechnung bald Silvester. Und das wollten wir mitfeiern. Dass ich dieses Fest aber in einem Gefängnis feiern musste, war auch nicht gerade in meinem Sinn.
Trotz dieser und noch vielen anderen haarsträubenden Ereignisse wurden wir auf unserer weiterreise mit wunderschönen, oft nicht beschreibbaren Eindrücken belohnt.
So konnten wir Löwen nur einen Meter entfernt von unserem Auto beobachten, Elefanten und ihre Jungen bestaunen, all die üppige Tierwelt Afrikas bewundern, aber am meisten Spaß machte uns die Verfolgungsjagd einer Hyäne mit den Auto durch den Busch. So erreichten wir schließlich Südafrika, wo wir noch ein paar Wochen Urlaub machten, bevor es dann wieder nach Hause ging, aber immer mit dem Gedanken, Afrika, wir kommen wieder, irgendwann.
Ein paar kurze Geschichten.
Ein Unfall in Äthiopien.
Nach der äthiopischen Zeitrechnung war heute der 5.te Tag des 13.ten Monats. — Silvester --
Tausende Menschen strömten in die Städte, um den Jahreswechsel zu feiern. Wir waren gezwungen mit den Autos sehr langsam zu fahren.
Andrea nahm die Videokamera aus der Tasche um diese Völkerwanderung zu dokumentieren. Doch während des filmen passierte uns dann das schlimmste, das einem auf so einer reise passieren kann.
Eine Frau überquerte ohne auf den Verkehr zu achten die Straße und lief uns direkt in das Auto. Augenblicklich waren wir und die verletzte Frau von 100erten Leuten umringt. Doch die Devise hieß schauen aber nicht helfen.
Roland leistete sofort erste Hilfe, während die umstehenden Personen Andrea beruhigten und immer wieder sagten, wir sollen uns nicht darum kümmern. Die Frau lebe ja noch, wir sollen einfach weiterfahren.
Wir aber entschieden uns, die Schwerstverletzte Frau zu einem Arzt zu bringen. Wie sich dann herausstellte einem Tierarzt, was in diesem Moment jedoch besser war als gar kein Mediziner. Von dort dann in Begleitung eines Polizisten und dem Sohn der Frau ca. 17o km über schlechteste Straßen nach Addis Abbeba, wo wir die verletzte im Black Line Hospital einlieferten. Dieses Krankenhaus war jedoch alles andere als vertrauenerweckend.
Einer Patientin steckte ein Messer im arm, schwerst Verletzte Personen lagen auf Tischen oder gar auf dem Flur und niemand kümmerte sich um diese Menschen. Einen Arzt, den wir um Hilfe baten, wollte zuerst einmal Geld sehen, bevor er etwas unternehmen wollte. Die benötigten Medikamente und das Verbandsmaterial, welche man uns aufgeschrieben hatte, mussten wir mühsamst in 7en verschiedenen Krankenhäusern organisieren.
Trotz alle dem lies man die Frau bis zum nächsten Tag auf dem Gang ohne Behandlung liegen.
Zur selben Zeit wurde unser Auto beschlagnahmt, die Pässe eingezogen, und Roland verhaftet. Nur unter Mithilfe der Botschaft, dem Videoband, Philips und Guys aussagen erreichten wir schließlich, dass Roland nur die Nächte im Gefängnis verbringen musste, um am Tage die Hilfe für die verletzte Frau und deren Familie organisieren zu können.
Nach einigen Tagen trafen wir uns mit dem Dorfältesten, den Familienangehörigen sowie unserem Anwalt zum großen „Palaver“. Es waren jedoch mehrere Gespräche nötig um zu einem Ergebnis zu gelangen, welches wie folgt aussah: wir übernahmen die Spitalskosten, die Auslagen für die angereisten Familienmitglieder sowie des Dorfältesten. Weiters eine Abfindung für die Verletzte in Form einer Milchkuh. Gesamtkosten etwa 1000 US-Dollar.
Zum Zeichen der Einigung wurden wir dann noch zu einer echten äthiopischen Kaffeezeremonie eingeladen und als neue Mitglieder in die Familie aufgenommen.
Und noch ein paar kurze Auszüge aus unserem Reisetagebuch.
Oman:
Bereits an der Grenze werden wir auf unsere Hunde angesprochen. Es wurde uns nicht gestattet, Asta und Gina mit ins Land zu nehmen. Wir konnten weder zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate noch weiter in den Oman.
Was sollten wir tun? Wir sprachen mit den Zöllnern, welche uns nahe legten, die Hunde zu erschießen.
Wir nahmen Schaufel, Axt, Seile und Decken aus dem Auto und gingen dann mit unseren Hunden in die Wüste. Erst Stunden später kehren wir zurück. Jopy, Guy, Andrea und ich redeten kein Wort und stiegen mit Tränen in den Augen wieder in die Fahrzeuge. Die Grenzposten warfen noch einen flüchtigen Blick ins Auto und ließen uns dann lachend passieren.
... Wie und was mit unseren beiden Hunden Asta und Gina dann geschah ist eine nervenaufreibende Story, und die ist echt hart.
Und das erfahrt ihr in unserem Vortrag.
Jemen: 55 grad,
Steinpisten, welche sich mit Sandfeldern abwechselten. Immer wieder blieben wir in den Weichsandfeldern stecken. Und jedes mal bedeutet das für uns, Sand zu schaufeln. Doch nicht nur wir „Fremden“ hatten damit zu kämpfen, sondern selbst die einheimische Bevölkerung. Der Staub kroch durch jede noch so feine Ritze in das Auto. Ein Zustand, der sich während der nächsten 3 Wochen nicht ändern sollte. Für lächerliche 100 km benötigten wir 4 Tage. Was sich jedoch auf Dauer als noch viel aufreibender erwies, waren die unzähligen Kontrollen durch das Militär und ansässigen Stammessippen. Da wir durch gesperrtes Gebiet in den Jemen eingereist waren, wurden wir dann auch noch verhaftet und zum nächsten Militärstützpunkt gebracht. Einzig unser selbstbewusstes Auftreten, ermöglichte uns, alles wieder ins rechte Lot zu rücken.
auf dem Frachter nach Afrika:
Als der nächste Tag anbrach, sprach Roland nur noch wirres Zeug und hatte weit über 40 °C Fieber. In diesen Stunden fürchtete ich um das Leben meines Mannes.
Ich verabreichte ihm Medikamente, machte ihm kalte Umschläge und unser Freund Guy erreichte sogar, das Funkgerät des Schiffes verwenden zu dürfen, um einen Arzt in Djibuti zu kontaktieren. Als am folgenden Tag auch noch die Hälfte der Besatzung erkrankte, erfuhren wir endlich vom Kapitän die Ursache. Der Koch hatte aus Trinkwassermangel, das Kondenswasser der Klimaanlage als Trinkwasser verwendet.
Als das neue Fahrwerk dann eingebaut, die ganzen Ersatzteile sowie die Lebensmittel im Auto verstaut waren, begann schließlich Andreas und mein großes Abenteuer.
Die geplante Strecke führte uns durch Österreich nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien in die Türkei, weiter durch den Iran, Pakistan bis an die chinesische Grenze, von dort wieder zurück in den Süden des Irans, per Schiff nach Dubai, weiter in den Oman und nach Jemen.
Weiter ging es per Fähre nach Djibouti, Äthiopien, Kenia und viele andere Länder bis nach Südafrika.
Iran. Wir standen an der Grenze, viel Schlechtes haben wir über dieses Land gehört. Aber unsere Einstellung zu diesem Land änderte sich zusehends. Wir wurden von den Leuten zu essen eingeladen, ganze Häuser wurden uns gratis zum übernachten zur Verfügung gestellt und unser Landrover wurde immer wieder gratis voll getankt. Begeistert von diesem Land und voller Abenteuertrieb ging’s dann weiter nach Pakistan um die berühmte Seidenstrasse bis an die Chinesische Grenze auf 4900 m zu befahren.
Nach einigen Tagen Aufenthalt im Himalaja zog es uns aber weiter, also fuhren wir über Pakistanisches – afghanisches Sperrgebiet zurück in den Süden des Irans, um mit einer Fähre nach Dubai zu gelangen.
Das Reisen wurde immer anstrengender, Temperaturen von 55°C, ständige Militärkontrollen, eine ungewollte Übernachtung in einem Mienenfeld und diese „Ali Babas“ – die immer wieder unser Auto beschossen.
Aber wir gaben nicht auf, selbst illegale Grenzübertritte, ein kapitaler Getriebeschaden und viele andere Probleme konnten uns nicht aufhalten. So erreichten wir dann endlich den Jemen, wo eine weitere Verschiffung unseres Geländewagens stattfand.
Wir haben es geschafft, Afrika.
Unser nächstes Ziel war Lalibella, eine Stadt in Norden Äthiopiens. Hier sollte die berühmte biblische Bundeslade sein. Uns aber faszinierte Land und Leute, zudem ist nach äthiopischer Zeitrechnung bald Silvester. Und das wollten wir mitfeiern. Dass ich dieses Fest aber in einem Gefängnis feiern musste, war auch nicht gerade in meinem Sinn.
Trotz dieser und noch vielen anderen haarsträubenden Ereignisse wurden wir auf unserer weiterreise mit wunderschönen, oft nicht beschreibbaren Eindrücken belohnt.
So konnten wir Löwen nur einen Meter entfernt von unserem Auto beobachten, Elefanten und ihre Jungen bestaunen, all die üppige Tierwelt Afrikas bewundern, aber am meisten Spaß machte uns die Verfolgungsjagd einer Hyäne mit den Auto durch den Busch. So erreichten wir schließlich Südafrika, wo wir noch ein paar Wochen Urlaub machten, bevor es dann wieder nach Hause ging, aber immer mit dem Gedanken, Afrika, wir kommen wieder, irgendwann.
Ein paar kurze Geschichten.
Ein Unfall in Äthiopien.
Nach der äthiopischen Zeitrechnung war heute der 5.te Tag des 13.ten Monats. — Silvester --
Tausende Menschen strömten in die Städte, um den Jahreswechsel zu feiern. Wir waren gezwungen mit den Autos sehr langsam zu fahren.
Andrea nahm die Videokamera aus der Tasche um diese Völkerwanderung zu dokumentieren. Doch während des filmen passierte uns dann das schlimmste, das einem auf so einer reise passieren kann.
Eine Frau überquerte ohne auf den Verkehr zu achten die Straße und lief uns direkt in das Auto. Augenblicklich waren wir und die verletzte Frau von 100erten Leuten umringt. Doch die Devise hieß schauen aber nicht helfen.
Roland leistete sofort erste Hilfe, während die umstehenden Personen Andrea beruhigten und immer wieder sagten, wir sollen uns nicht darum kümmern. Die Frau lebe ja noch, wir sollen einfach weiterfahren.
Wir aber entschieden uns, die Schwerstverletzte Frau zu einem Arzt zu bringen. Wie sich dann herausstellte einem Tierarzt, was in diesem Moment jedoch besser war als gar kein Mediziner. Von dort dann in Begleitung eines Polizisten und dem Sohn der Frau ca. 17o km über schlechteste Straßen nach Addis Abbeba, wo wir die verletzte im Black Line Hospital einlieferten. Dieses Krankenhaus war jedoch alles andere als vertrauenerweckend.
Einer Patientin steckte ein Messer im arm, schwerst Verletzte Personen lagen auf Tischen oder gar auf dem Flur und niemand kümmerte sich um diese Menschen. Einen Arzt, den wir um Hilfe baten, wollte zuerst einmal Geld sehen, bevor er etwas unternehmen wollte. Die benötigten Medikamente und das Verbandsmaterial, welche man uns aufgeschrieben hatte, mussten wir mühsamst in 7en verschiedenen Krankenhäusern organisieren.
Trotz alle dem lies man die Frau bis zum nächsten Tag auf dem Gang ohne Behandlung liegen.
Zur selben Zeit wurde unser Auto beschlagnahmt, die Pässe eingezogen, und Roland verhaftet. Nur unter Mithilfe der Botschaft, dem Videoband, Philips und Guys aussagen erreichten wir schließlich, dass Roland nur die Nächte im Gefängnis verbringen musste, um am Tage die Hilfe für die verletzte Frau und deren Familie organisieren zu können.
Nach einigen Tagen trafen wir uns mit dem Dorfältesten, den Familienangehörigen sowie unserem Anwalt zum großen „Palaver“. Es waren jedoch mehrere Gespräche nötig um zu einem Ergebnis zu gelangen, welches wie folgt aussah: wir übernahmen die Spitalskosten, die Auslagen für die angereisten Familienmitglieder sowie des Dorfältesten. Weiters eine Abfindung für die Verletzte in Form einer Milchkuh. Gesamtkosten etwa 1000 US-Dollar.
Zum Zeichen der Einigung wurden wir dann noch zu einer echten äthiopischen Kaffeezeremonie eingeladen und als neue Mitglieder in die Familie aufgenommen.
Und noch ein paar kurze Auszüge aus unserem Reisetagebuch.
Oman:
Bereits an der Grenze werden wir auf unsere Hunde angesprochen. Es wurde uns nicht gestattet, Asta und Gina mit ins Land zu nehmen. Wir konnten weder zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate noch weiter in den Oman.
Was sollten wir tun? Wir sprachen mit den Zöllnern, welche uns nahe legten, die Hunde zu erschießen.
Wir nahmen Schaufel, Axt, Seile und Decken aus dem Auto und gingen dann mit unseren Hunden in die Wüste. Erst Stunden später kehren wir zurück. Jopy, Guy, Andrea und ich redeten kein Wort und stiegen mit Tränen in den Augen wieder in die Fahrzeuge. Die Grenzposten warfen noch einen flüchtigen Blick ins Auto und ließen uns dann lachend passieren.
... Wie und was mit unseren beiden Hunden Asta und Gina dann geschah ist eine nervenaufreibende Story, und die ist echt hart.
Und das erfahrt ihr in unserem Vortrag.
Jemen: 55 grad,
Steinpisten, welche sich mit Sandfeldern abwechselten. Immer wieder blieben wir in den Weichsandfeldern stecken. Und jedes mal bedeutet das für uns, Sand zu schaufeln. Doch nicht nur wir „Fremden“ hatten damit zu kämpfen, sondern selbst die einheimische Bevölkerung. Der Staub kroch durch jede noch so feine Ritze in das Auto. Ein Zustand, der sich während der nächsten 3 Wochen nicht ändern sollte. Für lächerliche 100 km benötigten wir 4 Tage. Was sich jedoch auf Dauer als noch viel aufreibender erwies, waren die unzähligen Kontrollen durch das Militär und ansässigen Stammessippen. Da wir durch gesperrtes Gebiet in den Jemen eingereist waren, wurden wir dann auch noch verhaftet und zum nächsten Militärstützpunkt gebracht. Einzig unser selbstbewusstes Auftreten, ermöglichte uns, alles wieder ins rechte Lot zu rücken.
auf dem Frachter nach Afrika:
Als der nächste Tag anbrach, sprach Roland nur noch wirres Zeug und hatte weit über 40 °C Fieber. In diesen Stunden fürchtete ich um das Leben meines Mannes.
Ich verabreichte ihm Medikamente, machte ihm kalte Umschläge und unser Freund Guy erreichte sogar, das Funkgerät des Schiffes verwenden zu dürfen, um einen Arzt in Djibuti zu kontaktieren. Als am folgenden Tag auch noch die Hälfte der Besatzung erkrankte, erfuhren wir endlich vom Kapitän die Ursache. Der Koch hatte aus Trinkwassermangel, das Kondenswasser der Klimaanlage als Trinkwasser verwendet.